Das Institut für Sozialforschung
Das Institut für Sozialforschung (IfS) ist seit seiner Gründung 1923 und Eröffnung 1924 ein national wie international bedeutsamer Ort kritischer Gesellschaftstheorie.
Anfänglich ein Institut für die Theorie und Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, wandelte sich dessen inhaltliche Ausrichtung unter der Leitung von Max Horkheimer zu einem gesellschaftsanalytischen Programm, um das sich eine Vielzahl bedeutsamer Intellektueller versammelte und das bis heute als »Kritische Theorie der Frankfurter Schule« bekannt ist. Im Frühjahr 1933 geschlossen, gelang es auf Umwegen, das IfS an die Columbia University nach New York zu verlegen und dort als »Institute for Social Research« weiterzuführen. 1951 kehrte es nach Frankfurt zurück. Als Stiftung bürgerlichen Rechts operierend, wird sein Grundhaushalt seither durch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt finanziert, die dementsprechend – wie die Goethe-Universität – auch im Stiftungsrat des Instituts vertreten sind.
Nachdem seit 2001 Axel Honneth Direktor des IfS gewesen war, hat zum 1. Juli 2021 Stephan Lessenich die Kooperationsprofessur für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität und damit verbunden auch die Institutsleitung übernommen. Nach wie vor steht die Forschungsprogrammatik des IfS, in einer den Strukturdynamiken der Gegenwart angepassten Form, für eine kritische Theorie der Gesellschaft, die den herrschenden Verhältnissen den Spiegel ihrer uneingelösten Möglichkeiten vorhält. In seiner wissenschaftlichen Praxis begreift sich das Institut als ein Ort kooperativer, öffentlicher und intervenierender Sozialforschung.