David Garland | Kultur der Kontrolle

Verbrechensbekämpfung und soziale Ordnung in der Gegenwart

Rufe nach langen Haftstrafen und nach der Rücknahme von Hafterleichterungen finden immer mehr Resonanz in westlichen Gesellschaften. Hinzu kommen Forderungen nach verstärkter Kontrolle, etwa nach einer öffentlichen Kartei von Sexualstraftätern oder dem staatlichen Einblick in private Festplatten. Wie kam es dazu und wohin führt ein solch rigoroser Umgang mit Kriminalität und Straftätern?

Offizielles Ziel staatlichen Strafens war bisher neben der Generalprävention vor allem die Wiedereingliederung von Straftätern in die Gesellschaft. Das wohlfahrtsstaatliche Behandeln und Resozialisieren ist jedoch in den letzten Jahrzehnten – insbesondere in den USA, aber in Anfängen auch bei uns – immer mehr verdrängt worden von zwei neuen Formen der Kriminalitätsbekämpfung: vorbeugende Kontrollen einerseits, von Alarmanlagen über Datensammlungen bis zu Bürgerwehren, harte und ausgrenzende Strafen andererseits. David Garland liefert eine brillante Analyse dieser neuen Formen der sozialen Kontrolle und der Kriminalpolitik sowie ihrer sozialen Hintergründe. Abschottung und verstärkte Überwachung einerseits, die Ausgrenzung großer Gruppen andererseits sind Anzeichen einer Entwicklung zum Law-and-Order-Staat mit der Tendenz zum Autoritarismus. Im Fokus steht nicht nur der Umgang mit Kriminalität, sondern die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.

Frankfurt a. M. und New York 2008 – Campus Verlag, 394 Seiten

EUR 34,90

Die Publikationen der Schriftenreihe können bei Campus bestellt werden.

Titelbild
Cover Garland
Ausgabe
2008
ISBN
3-593-38585-3