Handeln in einer schlechten Welt. Zur Kritik im Handgemenge
Die gesellschaftlichen Verhältnisse als unhaltbar auszuweisen, gehört seit eh und je zum guten Ton der Kritischen Theorie. Dass sie deswegen ein unproblematisches Verhältnis zur praktischen Gesellschaftskritik hätte, wird man allerdings nicht behaupten können. Die vielfältigen Orte der Kritik an den Verhältnissen – eben nicht nur in der Akademie, sondern auch im Alltag, auf der Arbeit, als Aktivismus – machen der wissenschaftlichen Kritikproduktion durchaus zu schaffen. Indem dieses Buch einige außerakademische Orte gesellschaftskritischer Praxis besucht, stellt es sich der Frage, wo und wie sich Theorie und Praxis wechselseitig stärken können. Für kritische Gesellschaftstheorie im Handgemenge bedeutet das, beweglich zu bleiben und sich von der Praxis der Kritik inspirieren und irritieren zu lassen. So schonungslos sich Kritische Theorie gegenüber den gesellschaftlichen Verhältnissen zeigt, so ungeschützt müsste sie sich auch einer praktisch gewordenen Kritik stellen. Im Wissen darum, dass letztlich beide das Gleiche wollen: dass es anders wird.
Mit Beiträgen von Ina Braune, Mirko Broll, End Fossil: Occupy! Frankfurt, Christina Engelmann, Eva Fleischmann, Sabine Flick, Lisa Yashodhara Haller, Alexander Herold, Janina Hirth, Alexander Kern, Geoffroy de Lagasnerie, Martin Lechner, Stephan Lessenich, Robin Mohan, Janina Puder, Lena Reichardt, Sarah Speck, Jenny Stupka.
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