Verhandlungsformen normativer Paradoxien Teilprojekt 4. Paradoxien der Gleichheit: Die Demokratie und ihre Kulturindustrie
Antragstellung: Prof. Dr. Juliane Rebentisch
Projektbearbeitung: Prof. Dr. Juliane Rebentisch, Dr. Felix Trautmann
Förderinstitution: VolkswagenStiftung
Zeitraum der Förderung: 01. Juli 2015 bis 30. Juni 2018 (kostenneutrale Verlängerung bis Dezember 2019)
Das Teilprojekt untersucht den Zusammenhang von Kulturindustrie und demokratischer Politik. Seit den Anfängen der modernen Demokratie stehen die Vorstellungen von und die Forderungen nach Gleichheit in Kultur und Politik in einem Spannungsverhältnis. Bereits frühe Formen der Massenkultur erweckten vielfach den Verdacht, das egalitäre Prinzip der Demokratie in einer problematischen Weise, nämlich als Homogenisierung der Massen, verwirklicht zu haben. Eindrückliche Analysen dieses Phänomens finden sich etwa bei Alexis de Tocqueville sowie in der Kritik der ‚Kulturindustrie’ bei Adorno und Horkheimer. Neben der ideengeschichtlichen Rekonstruktion einschlägiger Positionen befasst sich das Projekt auch mit aktuellen Diskussionen um die „normative Paradoxie“ der demokratischen Massenkultur. Im Zentrum des Interesses steht dabei die Analyse der unterschiedlichen Erklärungsmuster, die für die Spannungen zwischen den Impulsen zu einer emanzipativen und pluralisierenden Demokratisierung durch die Massenkultur einerseits und den – diese Impulse in ihr Gegenteil verkehrenden – Effekten ihrer Homogenisierung und Vermarktlichung andererseits bereitgestellt werden.