Flucht aus der Freiheit. Der Weg junger Männer in den Dschihadismus

Das Projekt „Flucht aus der Freiheit“ geht der Frage nach, warum junge Männer aus dem deutschsprachigen Raum zu Dschihadisten werden. Hierfür wird untersucht, wie sich die Akteure Schritt für Schritt den Imperativen der gewaltaffinen Ideologie und den Erwartungen des subkulturellen Kollektivs unterwerfen. Diese komplexen und meist konflikthaften Prozesse werden anhand von Fallbeispielen rekonstruiert (narrative Interviews mit ehemaligen Aktivisten und ihren Angehörigen) und durch eine Analyse subkultureller Dokumente kontextualisiert (Propagandavideos, Vorträge, Texte). So möchte die Untersuchung zeigen, dass die sozialen Bedingungen dschihadistischer Karrieren in den lebensweltlichen Konstellationen der Akteure einerseits und den sozialen Dynamiken des subkulturellen Zusammenhangs andererseits liegen: Bearbeiten junge Männer ihre lebenspraktischen Probleme mit den Mitteln, die die Subkultur ihnen bietet, werden sie Teil eines ideologisch geeinten Kollektivs, dessen interne Dynamiken sie häufig zu weiterem Aktivismus führen.

Publikationen

Roßmeißl, Felix 2023: Subkulturforschung – Genese von Gewalttäterschaft. Karrieren in der dschihadistischen Subkultur, in: Thorsten Benkel (Hg.): 10 Minuten Soziologie: Gewalt. Bielefeld: transcript, 99-114.

Roßmeißl, Felix 2022: Dschihadistische Karrieren in der Migrationsgesellschaft. Was erklärt der biographische Hintergrund?, in: Migration und Soziale Arbeit 44. 1, 63–71.

Roßmeißl, Felix 2020: Radikalisierung. Zur Kritik eines Erklärungsmusters des westlichen Dschihadismus, in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 17. 1, 125–140.

Sutterlüty, Ferdinand 2017: Fallstricke situationistischer Gewaltforschung, in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 14. 2, 139–156.

Tagungen

Workshop 2023: Gewaltbezogene Lebensformen, organisiert von Felix Roßmeißl und Ferdinand Sutterlüty. Institut für Sozialforschung, 08.–09. Juni.

Workshop 2019: »Gewalt: Grenzen der Erklärbarkeit?«, organisiert von Eddie Hartmann, Thomas Hoebel, Stefan Malthaner, Felix Roßmeißl und Ferdinand Sutterlüty. In Kooperation mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung und dem Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg, Institut für Sozialforschung Frankfurt, 1.-2. Oktober. | mehr…

Vorträge:

Roßmeißl, Felix 2023: ‚Doing Family‘ in Western Jihadist Subculture and Its Effects on Radical Careers. XX ISA World Congress of Sociology: Session »Politics, Family, and Familial Relationships«, Melbourne, 01. Juli.

Roßmeißl, Felix 2023: Flucht aus der Freiheit. Der Weg junger Männer in den Dschihadismus. Abendvortrag an der Hochschule Fulda. 09. Februar.

Roßmeißl, Felix 2023: Methodische und Forschungspraktische Herausforderungen in Gewaltkontexten. Vortrag an der Universität Innsbruck. 01. Februar.

Roßmeißl, Felix 2022: Juvenile Radikalisierung. Dschihadismus in Deutschland. Diskussionsveranstaltung des Forums Kritischer Wissenschaften mit Meltem Kulaçatan, 24. Januar.

Roßmeißl, Felix 2022: Zur Genese von Gewalttäterschaft. Karrieren in der dschihadistischen Subkultur. Ringvorlesung: »10 Minuten Soziologie an der Uni Passau«, 12. Januar.

Felix Roßmeißl 2020: Die Verhimmelung der Autorität. Freiheit, Aggression und Unterwerfung in der dschihadistischen Subkultur. DGS-Kongress: Adhoc-Gruppe »Rebellischer Autoritarismus«, 15. September.

Felix Roßmeißl 2020: Jihadist Subculture and Social Deviance. Workshop: After Waithood? Contemporary Approaches to Research with Youth Across ‘Muslim Worlds’, Exzellenzcluster ›Normative Ordnungen‹ der Goethe- Universität Frankfurt, 24. Januar.

Felix Roßmeißl 2019: Die Gewaltkultur des Dschihadismus und die Täterschaft westlicher Auslandskämpfer. Abendvortrag: Soziologisches Kolloquium der Universität Bayreuth, 5. November.

Medienbeiträge:

Felix Roßmeißl 2020: Interview für den Bericht »Wege in den Dschihad – und wieder zurück«, Deutsche Welle, 13. November. | mehr…

Felix Roßmeißl 2019: Interview für den Fernsehbeitrag »Ich hole Euch zurück«, Hauptsache Kultur im Hessischen Rundfunk, 7. März. | mehr…

Antragsteller:in
Projektbearbeitung