Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe«

Am Institut für Sozialforschung wird in Kooperation mit dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität zum 1. Dezember 2022 das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozial-räumlicher Öffnung und Schließung« (PK052) seine Arbeit aufnehmen. Das Promotionskolleg verortet sich disziplinär an der Schnittstelle von Soziologie, Humangeographie und Geschichtswissenschaft. Zum Leitungskreis gehören Prof. Dr. Bernd Belina, Prof. Dr. Susanne Heeg, Prof. Dr. Stephan Lessenich (Sprecher), Prof. Dr. Sarah Speck, alle Goethe-Universität Frankfurt, sowie Prof. Dr. Friedrich Lenger, Justus-Liebig-Universität Gießen. Ausgangspunkt des Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe« ist die Annahme, dass die Entwicklungsdynamik moderner, demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften ein Doppelgesicht aufweist: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung – die Öffnung und Schließung von Teilhaberäumen gehen in der Geschichte der Moderne Hand in Hand. Solche Doppelbewegungen sollen im Kolleg in drei Dimensionen untersucht werden: in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, Auf- und Abstieg; in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätsprozessen und -blockaden; sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven und regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in sozialen Bewegungen und Gegenbewegungen. Dafür werden im Rahmen des Kollegs ab dem 1. Dezember 2022 insgesamt 12 Stipendien zur Verfügung stehen.

Den öffentlichen Auftakt des Kollegs wird die am 21./22. April 2023 an der Goethe-Universität stattfindende Konferenz »Ringen um Zugehörigkeit. Soziale und psychische Dynamiken in der Migrationsgesellschaft« bilden. Die Konferenz ist als Kooperationsveranstaltung mit dem am Frankfurter Sigmund-Freud-Institut angesiedelten und ebenfalls von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Promotionskolleg »Psychosoziale Folgen von Migration und Flucht – generationale Dynamiken und adoleszente Verläufe« geplant. Sozialpsychologische und sozialwissenschaftliche Expertise vereinend, wendet sie sich den widersprüchlichen individuellen wie gesellschaftlichen Erfahrungen und Verarbeitungsweisen von Mobilität und Teilhabe zu. Darüber hinaus wird eine auch international besetzte Ringvorlesung im Sommersemester 2023 eine interessierte Öffentlichkeit über die thematische Ausrichtung des Graduiertenkollegs informieren.

 

Zur Seite des Promotionskollegs und weiteren Informationen zur Ausschreibung der Promotionsstipendien geht es hier.

 

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