Start der Filmreihe »Siegfried Kracauer: Film und Gesellschaft«
Im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt a.M. im März 2022
Was heißt es heute, ›mit Kracauer‹ ins Kino zu gehen? Wie lässt sich in der Linie seines Denkens Gesellschaftsanalyse und Film miteinander verbinden? Die zahlreichen Filmkritiken zum deutschen Kino der Weimarer Zeit, die Kracauer als Redakteur der Frankfurter Zeitung in den 1920er und frühen 1930er Jahren verfasste und auf deren Grundlage er im Exil seine Filmtheorie entwickelte, bilden bis in die Gegenwart einen Ansatz zur Untersuchung der massenkulturellen und zugleich politischen Bedeutung des Kinos. Für Kracauer sind in Filmen die Tendenzen einer Zeit eingeschrieben, wenn auch nicht immer offensichtlich. So wie der Film bereits eine ästhetische Bearbeitung der Wirklichkeit ist, so muss auch die Filmkritik eine Perspektive einnehmen, die die emanzipatorischen genauso wie die politisch regressiven Momente des Films — des kulturindustriellen und propagandistischen Kinos sowie des experimentellen Kunstfilms — für die Wirklichkeit ausdeutet. Anhand historischer Filme als auch neuerer Experimental-, Dokumentar- und Spielfilme widmet sich die Filmreihe Kracauers feinem Sensorium für das Reflexionsmedium Film sowie die sinnliche Materialität, die gesellschaftlichen Sehnsüchte und politischen Verhältnisse, die darin zum Ausdruck kommen.
Alle Veranstaltungen finden statt im:
DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
Frankfurt am Main