Schlaglichter auf 100 Jahre IfS
Karl August Wittfogel, der Hitler-Stalin-Pakt und der Vorfall im Tip Toe Inn
Schon seit seiner Gründung war das Institut für Sozialforschung ein Sammelpunkt marxistischer Intellektueller gewesen. In den 1920er Jahren trafen sich hier alle Strömungen der Linken – von linken Sozialdemokraten und Rätekommunisten über Trotzkisten, Korschisten und »Ultralinken« bis hin zu den »Versöhnlern« und den Brandlerianern in der KPD. Auch als nach Lenins Tod die Stalinisierung der Kommunistischen Partei einsetzte, war das Institut für Sozialforschung weiterhin ein Ort, an dem Anhänger der verschiedenen Parteiströmungen miteinander diskutieren konnten. Spannungsfrei lief das zwar nicht ab, denn die interfraktionellen Kämpfe machten sich auch in den Seminaren und Arbeitsgruppen bemerkbar, trotzdem verkörperte das Institut im Großen und Ganzen bis 1933 das lebendige und vielfältige marxistische Milieu aus den Anfangsjahren der Weimarer Republik.