Symposium »Kosmopolitismus von unten«
Tag 2/3 des Symposiums »Kosmopolitismus von unten. Annäherungen an globale Demokratie«
Können wir noch von Kosmopolitismus reden, wenn autoritärer Nationalismus grassiert? Wollen wir noch Weltbürger:innen sein, wenn »Globalisierung« wie »Krise« klingt? Das Symposium, das zugleich auf den Prozess einer Global Assembly zum 175. Jahrestag der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche im Mai 2023 hinführt, geht von der der Überzeugung aus, dass diese Themen gerade jetzt auf die Tagesordnung gehören: Nicht weniger globale Kooperation ist vonnöten, sondern die intensive Suche nach »gemeinsamen Welten« und Formen solidarischen Zusammenwirkens. Wie könnte ein demokratischer Kosmopolitismus aussehen? Wo wird er, oft jenseits der Wahrnehmung einer breiten Öffentlichkeit, bereits praktisch gelebt? Diesen Fragen sind die Vorträge, Berichte aus der Praxis, Diskussionsforen und Lesungen gewidmet. Unter dem Titel »Der universelle Kompass« steht zudem ein Abend für die Menschenrechte in Wort und Musik mit dem Ensemble Modern und Bridges - Musik verbindet auf dem Programm.
Programm
09:30-12:00 Uhr Gemeinsame Welten – Annäherungen in der Theorie
- Einführung Thomas Gebauer, stiftung medico international
Vorträge und Diskussionen mit
- Regina Kreide, Justus-Liebig-Universität Gießen: Globale Ungleichheit, politische Selbstbestimmung und die Kollektivierung der Demokratie
- Dana Schmalz, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg: Universalistische Versprechen des internationalen Rechts: Menschenrechtsschutz und politische Teilhabe
- Ulrich Brand, Universität Wien: Globale Austauschverhältnisse – Fluch oder Segen?
Moderation: Sidonia Blättler und Thomas Gebauer
12:00-14:00 Uhr Mittagspause
14:00-15:45 Uhr Globalisierung von unten – Annäherungen in der Praxis
Forum 1: Orte und Organisationsformen transnationaler Öffentlichkeit
- Tasneem Essop, Climate Action Network/ Südafrika: Nicht-hegemoniales Networking (Videoaufzeichnung) Annette Knaut, Universität Augsburg: Transnationale Diskurse
- Francisco Mari, Brot für die Welt: Globale Treffen – Die Weltsozialforen und die globale Entfesselung des Kapitalismus
- Barbara Unmüßig, Heinrich-Böll-Stiftung: Globale Kampagnen – Die Klimaschutzbewegung im Drängen auf internationale Verrechtlichung
Moderation: Stephan Hebel, Frankfurter Rundschau
Forum 2: Lokale kosmopolitische Projekte
- Kathi Hahn, Kooperative Longo Maï und Alexander Behr, Kollektiv Mühle Nikitsch: Gemeineigentum und nachhaltiges Wirtschaften
- Dominik Herold, mehr als wählen e.V.: Globales Denken – Demokratiekonvente und multiple Zugehörigkeiten
- Bea Schwager, Züri City Card: Urban Citizenship. Die Verwirklichung des »Rechts, Rechte zu haben« jenseits nationalstaatlicher Zugehörigkeit
Moderation: Felix Trautmann, Institut für Sozialforschung
Forum 3: Globale kosmopolitische Projekte
- Attiya Waris, University of Nairobi / UN-Menschenrechtskommission: Tax Justice – On the Way to a UN
- Tax Justice Treaty (Videoaufzeichnung) Sonja Buckel, Universität Kassel: Umkämpfte Institutionen. Über die politische Durchsetzung von Menschenrechten
- Wolfgang Kaleck, European Center for Constitutional and Human Rights, ECCHR: Einhegung oder Überwindung der globalen Verhältnisse? Über die Utopie der Menschenrechte
Moderation: Miriam Saage-Maaß, ECCHR
16:15-17:00 Uhr Plenum – Berichte aus den Foren
Moderation: Stephan Hebel
Eine vorherige Anmeldung für die Veranstaltung ist erforderlich.
Ort: Offenes Haus der Kulturen im Studierendenhaus